Europäische Städte, Vorbilder für den Klimawandel?

masu macht die Fensterbank zum Garten!

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Europäische Städte, Vorbilder für den Klimawandel?

Europäische Städte, Vorbilder für den Klimawandel?

vertikal-begruentes-hau, maßnahme gegen Klimawandel

Klimawandel

Der Klimawandel in Europas Städte schreitet rasch voran - wir geben einen Überblick über sechs Metropolen in Europa und deren Ansätze sich anzupassen.

Wie wir alle wissen, stehen uns in vielen Städten Europas zukünftig heiße Sommer bevor. Weitere Veränderungen wie Starkregenfälle, Überschwemmungen und Stürme sind teilweise zu erwarten.

Zum Klimawandel kommt in den Städten der Wärmeinseleffekt hinzu: Beton und Asphalt speichern die Hitze, zu wenig Grünflächen können die erwärmte Luft nicht mehr kühlen.

Bebautes Gebiet ist generell wärmer als das unbebaute Umland. Dieser Effekt kann durch extreme Temperaturen verstärkt werden, insbesondere durch langanhaltende Hitzewellen. Außerdem gibt es je nach Bebauung auch innerhalb der Stadt deutliche Unterschiede der Temperatur, zum Beispiel bilden sich kleinräumige Hitzeinseln. Durch den veränderten Wärmeaustausch (z.B. die hohe Wärmespeicherung von Gebäuden) sowie die reduzierten Abkühlungseffekte von Vegetation und Luftzirkulation, erwärmt sich die Luft in dicht bebauten Gebieten stärker und hält sich länger. Diese Effekte wirken sich auch in den Nächten sehr deutlich aus.

Temperaturunterschiede in Wien - Stadtklimamodell zur Bekämpfung des Klimawandels

Quelle: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/neues-computermodell-zur-untersuchung-von-hitze-in-staedten

Die Computersimulation zeigt kleinräumige Unterschiede der Temperatur in Wien: Die Darstellung zeigt das Ergebnis einer Testsimulation mit dem neuen Stadtklimamodell PALM-4U.

Dargestellt ist die Oberflächentemperatur in Wien für einen idealisierten Sommertag am 21. Juli um 9 Uhr, entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen ZAMG und dem Unternehmen HPE. Über die Wiener Stadtgrenze hinaus wurden bebaute Flächen als versiegelte Flächen berücksichtigt. Quelle: ZAMG

Grund genug für Städte, sich mehr und mehr an den Klimawandel anzupassen. Die Maßnahmen sind so unterschiedlich und mehr oder weniger effektiv.

 

Barcelona:

Alte Häuser prägen in Barcelona das Stadtbild. Die meisten Häuser sind nicht energieeffizient. Mit einem Subventionspaket will die Stadt Eigentümer zu klimafreundlichen Renovierungen bewegen.

Strom und Wassererwärmung aus Solar- bzw. Photovoltaikanlagen werden bis zu 60 % gefördert. Wärmeisolierungen werden mit einem hohen Anteil gefördert. Die Maßnahmen sind Teil der Stadtoffensive, die Klimaziele zu erreichen, darüber hinaus will Barcelona damit ihre Abhängigkeit von externer Energieversorgung reduzieren.

 

Helsinki:

Schon 2035 will Helsinki kohlenstoffneutral sein. Mehr als die Hälfte der Emissionen entstehen in Helsinki durch das Heizen. Die Stadt hat vor, mit Wärmepumpen, die an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, das Ziel zu erreichen.

Helsinki und der Klimawandel

Photo by Julius Jansson on Unsplash

Paris:

In Paris werden Straßen verkleinert, Bürgersteige vergrößert. Diesel- und Benzinautos sollen langsam aus der Stadt verbannt werden. Zusätzlich sollen mehr Grünflächen entstehen, die in Paris rar sind. Dafür werden Dachbegrünungsprojekte gefördert, auch Fassaden werden begrünt.

Um Bäume an den Straßen werden kleine Gärten angelegt und Brachflächen werden zu Gemeinschaftsgärten der Anwohner. Das Begrünungsprogramm läuft bereits seit 2014! Mehr Grün soll Schatten und Kühlung bringen, auch Landwirtschaftsfläche soll entstehen.

 

London:

Im Kampf für den Klimaschutz setzt London auf Stadtteilinitiativen. Erwähnenswert ist aber die City-Mautzone in der Innenstadt. Die Niedrigemissionszone soll die Luft verbessern. Ursprünglich hätte sie den Autoverkehr beschleunigen sollen.

Londoner Verkehr

Photo by Lucas Davies on Unsplash

Prag:

Prag liegt im Tal der Moldau und so kommt es eher im Winter zu Inversions-Wetterlagen. Dies macht Prag zu einem der Städte mit der schlechtesten Luft in Tschechien. Mit dem Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln will Prag die Smog-Problematik lösen. Leider gibt es auch kein gut ausgebautes Radwege-Netz.

 

Wien:

Der Klimawandel hat in den letzten Jahrzehnten in Wien zu einer Veränderung der klimatischen Bedingungen geführt. So hat sich die Jahresdurchschnittstemperatur Wiens in den letzten vier Jahrzehnten bereits um etwa zwei Grad Celsius erhöht. Hitzewellen, Starkregenereignisse und Trockenperioden nahmen zu. Studien prognostizieren eine weitere Erwärmung von bis zu vier Grad Celsius bis zum Jahr 2100 und eine besonders deutliche Erhöhung von Tagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius.

Seestadt Aspern, Asphalt statt Grün

Quelle: https://www.wienschauen.at/wp-content/uploads/2020/08/Simone-de-Beauvoir-Platz-Seestadt-Aspern-15.8.2020-768x512.jpg

Auch Wien will durch Dach-, Fassadenbegrünung und interessanter weise mit Nebelduschen (Wasserverschwendung?) die Stadt abkühlen. Viele Projekte wurden initiiert und mehrfach die Seestadt Aspern als Herzeigeprojekt erwähnt. Doch auch in der Seestadt ist es heißer geworden (im Sommer 2021 teilweise über 40°C). Bewohner des Stadtteils fragen sich, ob im modernsten Stadtentwicklungsgebiet auf den Klimawandel bei der Planung vergessen worden ist? Die Verantwortlichen versuchen jetzt mit einer neuen Grünraumplanung die Hitze aus der Stadt zu verbannen. Gemäß Bezirksblatt sollen zu den bereits bestehenden 86 Bäumen 25 Platanen hinzukommen. Zusätzliche Stauden- und Gräserbeete sollen Nahrung für Bienen und Schmetterlinge bieten.

Durch das für den Bereich Stadtplanung bedeutende Projekt "Urban heat islands" soll die Wirkung von Planungsmaßnahmen (beispielsweise Gründächer, Fassadenbegrünung, Alleebäume, Bebauungsstrukturen oder Materialien) wissenschaftlich nachgewiesen werden, um darauf aufbauend Planungsempfehlungen auszusprechen.

 

Fazit:

Jede Stadt zeigt Initiativen mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Wir werden leider erst langfristig erkennen, wie erfolgreich die Maßnahmen sein werden. Wir sind der Meinung, dass wir alle, die in den Städten leben, einen kleinen Beitrag leisten können, z.B. können wir alle unsere Fensterbänke und Balkone begrünen.

Beachte dabei, dass die Pflanzentöpfe, Blumenkisten oder sonstigen Gegenstände vor Absturz gesichert sind! Vergewissere dich, ob deine zukünftige Grünfläche sich dauerhaft in der Sonne, im Schatten oder Halbschatten befindet. Je nachdem solltest du deine Pflanzen, Kräuter, Gemüse etc. auswählen. Mehr Infos zur Absturzsicherung und weitere Tipps findest Du auch unter www.green-creations.com/shop.

Viel Spaß beim Begrünen – der nächste Frühling kommt bestimmt!

 

Günter, der Gärnter von GREEN CREATIONS

 

 

Quellen:

https://www.tagesspiegel.de/politik/die-glorreichen-sechs-wie-europaeische-grossstaedte-vorbilder-fuer-den-klimaschutz-werden/24682818.html

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/neues-computermodell-zur-untersuchung-von-hitze-in-staedten

https://www.diepresse.com/6018308/hitze-in-der-seestadt-wurde-auf-den-schatten-vergessen

https://www.wienschauen.at/wp-content/uploads/2020/08/Simone-de-Beauvoir-Platz-Seestadt-Aspern-15.8.2020-768x512.jpg